Seinem freizügigen Ruf zum Trotz: Frankreich verfolgt die Freier von Prostituierten mit hohen Bussen. Drei Jahre nach ihrer Einführung wurde die umstrittene Massnahme definitiv abgesegnet. Das Geschäft ist an diesem Nachmittag eher flau am Boulevard Saint-Denis. Im gleichnamigen Bistro kratzt eine blond gefärbte Dame an einer Glücksspielkarte namens «Cash» und wartet auf Kundschaft. Zugleich spricht sie in einer slawischen Sprache auf ihren Balkonbusen ein, in den sie ein Handymikrofon geklemmt hat. Französisch versteht sie hingegen nicht. Der Zeitungsverkäufter weiss dafür:. Letztere stehen zu dritt vor den Schaufenstern einer bekannten Kleiderkette; andere flanieren zwischen den Passanten, wobei sie ihnen diskrete, aber eindeutige Blicke zuwerfen. Ab und zu verschwinden sie um die Ecke. Kurz darauf folgt ein Mann. Unklar ist: Folgte er ihr? Sicher ist, dass die kleinen, sehr mobilen Frauen aus Fernost auf der Hut sind. Bis zu Euro Busse setzt es ab, im Wiederholungsfall Euro. Zudem kann der Richter ein «stage de sensibilisation» anordnen, eine Art Entwöhnungskurs, in dem über die Varianten der modernen Sklaverei aufgeklärt wird. So will es ein Gesetz aus dem Frühjahr Nach einigen skandinavischen Ländern hat damals auch Frankreich Bussen für Freier eingeführt. Das sei ein Paradigmenwechsel, freute sich die sozialistische Frauenrechtsministerin Najat Valaud-Belkacem damals in der Parlamentsdebatte: Nicht mehr die Prostituierte werde bestraft, sondern der Kunde, der «Sexkäufer». Die Debatte um das Freier-Gesetz bleibt bis heute hitzig — und sehr grundsätzlich: Feministinnen wollen die Prostitution insgesamt «abschaffen», da sie auf der Macht des zahlenden Mannes über die unterworfene Frau beruhe. Die Profidirnen von «Strass», dem französischen «Syndikat der Sexarbeit», bestreiten das nicht. Sie wenden aber ein, es gebe auch «freiwillige» Prostitution ohne Macker. Frankreich benehme sich heuchlerisch: Das horizontale Gewerbe bleibe legal, aber die Ausübung werde bestraft. Der Staat treibe von den Prostituierten Steuern für bordell frankreich Arbeit ein, bestrafe aber ihre Kunden. Sie sei «une traditionelle», eine von der alten Schule, sagt die nicht mehr ganz taufrische Dame in Leder. Allerdings, fügt sie hinzu, habe die Polizei noch nie einen ihrer Kunden gebüsst. Obwohl das Gesetz schon fast drei Jahre in Kraft ist? Gemeint ist der Entscheid des französischen Verfassungshofes von vergangener Woche. Die höchsten Richter des Landes haben die Freiersbussen nach einem jahrelangen Rechtsstreit in letzter Instanz für zulässig erklärt. Mit mehreren Anwälten angetreten, hatte das «Strass» die Aufhebung des Gesetzes verlangt. Der Verein Nid «Nest»der sich sehr konkret für die Rechte papierloser Prostituierter aus Nigeria, China und Osteuropa einsetzt, begrüsste das Urteil. Obwohl die Polizei nur Bussen von Euro bordell frankreich, sei bordell frankreich Prostitution dank dem neuen Gesetz rückläufig. Das «Strass» wendet ein, das Bordell frankreich weiche nur nach Belgien aus oder via Pornowebseiten in unkontrollierbare Sphären. Die französische Öffentlichkeit scheint die Freiersbussen akzeptiert zu haben. In einer Umfrage von Januar bezeichneten sie 78 Prozent der Befragten als eine «gute Sache». Der Wunsch der Gesetzesinitiantinnen, das älteste Metier der Welt ganz «abzuschaffen», wie sie sagen, dürfte aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Käuflicher Sex: Frankreich wird ein teures Pflaster für Freier — es drohen Bussen und Entwöhnungskurse. Stefan Brändle, Paris Der Park Bois de Boulogne gilt in Paris als Hotspot der Prostitution. Bild: Getty, 2.
Für Ulrich Rommelfanger, Fachanwalt für Verwaltungsrecht und Mitautor der Studie "Sexkauf - eine rechtliche und rechtsethische Untersuchung der Prostitution", hat die Entscheidung wegweisenden Charakter. Zweite Option: Jedwede Prostitution verbieten. Die schlechten Arbeitsbedingungen und die sinkenden Preise für sexuelle Dienstleistungen wurden schon mehrfach in den Medien thematisiert. Hügel: Zur Geschichte, Statistik und Regelung Der Prostitution. November
Mit heruntergelassener Hose erwischt
führte auch Frankreich das „Nordische Modell“ ein. Seitdem droht. Seit führte auch Frankreich das „Nordische Modell“ ein. Legale Bordelle gibt es in Frankreich schon seit nicht mehr. Seitdem droht nun. Für Sex zu bezahlen ist in Frankreich strafbar - dagegen klagten unter anderem Prostituierte beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Vor fünf Jahren hat Frankreich den Kauf sexueller Dienstleistungen verboten - nicht aber das Angebot. Das Gesetz sollte Sexarbeiterinnen. Legale Bordelle gibt es in Frankreich schon seit nicht mehr.Nachdenkliches Schweigen in der Runde. Der Staat verweigert jegliche Regulierung des Marktes, der nun vollständig in den Händen Krimineller liegt. Genaue Zahlen zu den Folgen des Gesetzes gibt es noch nicht. Hier konzentrierte sich das Nachtleben der Hauptstadt, und es war ein Haupttreffpunkt, an dem sich täglich circa Prostituierte versammelten. März Abgerufen am Letzte Tinte. Rumänischer Zuhälterring in Lausanne ausgehoben. Proteste gegen Rechtsruck Mehr als Demos am Wochenende geplant. Bordelle, in denen man Zeit mit einer realistisch gestalteten Sexpuppe Real Doll statt mit echten Prostituierten verbringt, gab es zuerst in Japan. Da sehe ich auch in dem nordischen Modell nicht wirklich zwingend die Lösung. September Die meisten reden so wenig wie möglich: Teilnehmer des Workshops für erwischte Freier Foto: Olivier Desaleux. Roques hat schon zwanzig ähnliche Workshops geleitet. Ab und zu verschwinden sie um die Ecke. Plus kaufen Zum E-Paper. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört — immer aus Überzeugung und hier auf taz. Die Profidirnen von «Strass», dem französischen «Syndikat der Sexarbeit», bestreiten das nicht. Artikel teilen: Gefällt mir. In den Jahren bis wurden rund um den Palastgarten 1. Sogesehen dürfte die Sexindustrie schon viel für die Eindämmung der Prostitution getan haben? In: L'Obs online. Die Strafe kann sich noch ganz wesentlich erhöhen, droht Roques: Ist die Frau minderjährig, schwanger oder behindert, werden bis zu fünf Jahren Haft und Meine Güte! Die Kundenkriminalisierung, die eigentlich ein Vergütungsverbot ist, verbietet, den Lohn einzuklagen. Rechtsgrundlage nach Ländern [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. April französisch. Ich nehme die Sympathie der Autorin für dieses Französische Modell wahr. Ein Gedankenexperiment. Gefällt mir Wird geladen …. April , abgerufen am War es nicht schön, als man noch über Huren reden konnte und sich keine wehrte? Mehr lesen über. Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Bei einer Prostituierten, so sagt Martin, gefalle es ihm, dass er sich nicht auf ihre Emotionen einlassen müsse.