Die Diskussion um Sexarbeit ist ein zentraler Streitpunkt des Feminismus. Fakt ist: Prostitution existiert, die Nachfrage ist da und mehr Menschen, als man glauben mag, bezahlen in ihrem Leben mindestens einmal für Sex — Vermutungen gehen davon aus, dass jeder zweite bis vierte Mann mindestens einmal in seinem Leben zum Freier wird. Egal, welche Meinung man zum Thema Prostituion hat: Sie existiert und sie ist es wert, sich darüber Gedanken zu machen. Und sich vielleicht keine endgültige Meinung zu bilden, aber zumindest einiges dadurch zu lernen. Die Vorzeigeschülerin aus gutem Elternhaus beschloss in ihren Zwanzigern kurzerhand, neben ihrem Philosophiestudium in einem Berliner Puff zu arbeiten, was sie zwei Jahre lang tat. All ihre Erfahrungen und Erkenntnisse hat sie in diesem Buch festgehalten, was mir einige Aha-Momente beschert hat. Nach ihrem Ausstieg aus der Prostitution widmete sie sich intensiv dem weiblichen Körper und arbeitet heute als Sexualtherapeutin. Hier kommen die 5 wichtigen Erkenntnisse, die ich aus ihrem Buch mitgenommen habe:. Die differenzierte Betrachtung von Prostitution in all seinen Facetten ist ein so grundlegendes und wichtiges Thema, dass diese Frage die Grundlage des Buches ist. Das Fazit: Prostitution ist oft mit Zwang verbunden. Der Prostitution liegt für viele Frauen und auch Männer keine freie Berufswahl zugrunde. Doch kann Prostitution durchaus auch freiwillig, bewusst und ohne Zwang stattfinden. Ilans zweijährige Zeit als Sexarbeiterin fand in einem Berliner Puff statt, in dem eine familiäre Atmosphäre mit den Kolleginnen herrschte nett zu prostituierten und sogar mit den Freiern. Durch ein geschicktes Vorhang-Konzept konnten erst die Prostituierten einen Blick auf den Freier werfen, bevor er sie sah, und sich so erst gar nicht zur Auswahl stellen, wenn sie nicht mit ihm Sex haben wollten. Solche und ähnliche Konzepte der Prostitution gibt es in unserer Gesellschaft, alleine durch Internetportale nett zu prostituierten Frauen die Zügel ihrer Sexarbeit vielmehr in der Hand, als das Zuhälter-Klischee meinen lässt. Prostitution muss nicht für gut befunden werden, doch Prostituierte müssen mit Respekt betrachtet werden — von uns allen. Und nicht pauschal als arme Figuren am Rand der Gesellschaft wahrgenommen werden, sondern schlichtweg als Menschen, deren Beruf die Sexarbeit ist. Um Prostitution wirklich zu verstehen, muss man zumindest anfangen, zu differenzieren und alle Seiten zu sehen. Jede Reaktion von Freunden oder Familienmitgliedern auf ihre neue Arbeit war spannend, jedes Anvertrauen kostete Ilan Überwindung. Sondern in Bezug auf alles, was wir sexuell erleben, zulassen, tun. Denn alles, was wir erleben, wird nicht nur im psychischen, sondern auch im physischen Gedächtnis gespeichert — Ilan nennt es sogar das Gedächtnis der Vagina. Positive Erlebnisse und Erinnerungen lassen sich durch ähnliche Berührungen und Situationen nett zu prostituierten wieder hervorholen, was auch positive körperliche Reaktionen zur Folge hat. Doch genauso verhält es nicht mit negativen Erinnerungen oder denen, die uns abstumpfen lassen. Eine Hornhaut wächst zwar nicht, im übertragenen Sinne kann aber nicht nur die Psyche, sondern auch die Physis abstumpfen, was uns weniger empfinden lässt. Das ist die Zeit, die in der Tantra-Praxis für die Vorbereitung der Frau empfohlen wird, bevor es überhaupt zur Penetration kommt. Hier liegen die Nervenenden weiter verteilt, gleichzeitig kann aber auch mehr in den erigierten Zustand versetzt werden, nur dauert das Ganze eben länger. Und wenn man dann über den durchschnittlichen Sexablauf hinter viel zu vielen Schlafzimmertüren so seine Vermutungen aufstellt und sich ein bisschen umhört, sprechen wir von einem gar nicht mal so sehr abweichenden zeitlichen Umfang, wenn nicht sogar weniger für den gesamten Ablauf. Mehr Zeit bedeutet mehr Entspannung, mehr Lust und mehr Liebe, auf beiden Seiten. Was könnte es also mehr wert sein, als sich ein bisschen Zeit zu nehmen, als die eigene Sexualität? Männer benutzen Prostituierte, um Macht auszuüben, sie kaufen sich Körper wie eine Ware, um damit machen zu können, was sie wollen, und der Überlegene ist in dieser Konstellation natürlich der, der zahlt — all das sind die gängigen Vorurteile, die über das Freier-Sexarbeiter-Konstrukt so herumschwirren. Freier, die Macht ausüben wollen, gibt es und wird es immer geben. Was Ilan jedoch in ihren zwei Jahren im Berliner Puff erlebte, war bis auf ein paar Ausnahmen alles andere als dieses Bild — um genau zu sein das Gegenteil. Die Männer, die sich Zeit mit einer Prostituierten kauften, waren nicht nur respektvoll, weich und zärtlich, nett zu prostituierten in dieser Parallelwelt des Puffs den Rollen ihrer Männlichkeit scheinbar entledigt. Auch heute noch gilt es für Männer in unserer Gesellschaft, hart und stark zu sein, nicht zu weinen und nicht über ihre Gefühle zu sprechen. Dass Männer innerlich genauso liebesbedürftig sind wie jeder andere Mensch, ist natürlich sowieso klar, und interessanterweise scheint genau das im abgeschirmten Raum des Puffs herauszukommen. Denn Männer, die sich Zeit mit einer Prostituierten kaufen, um nur zu Kuscheln und zu reden, oder den Fokus auf das Kuscheln nach dem Sex legen, ist kein Mythos, sondern genau die Tendenz, die in Ilans Erfahrungen die Norm war. Diese Frage wird im Buch grundlegend beleuchtet, und jeder kann sich danach eine fundierte Meinung bildet.
Als Hure kannst du es dir nicht leisten, zu fühlen. Also sie brauchte keine fünf Minuten. Im System der Prostitution geht es um die sexuelle Ausbeutung von Frauen. Männer benutzen Prostituierte, um Macht auszuüben, sie kaufen sich Körper wie eine Ware, um damit machen zu können, was sie wollen, und der Überlegene ist in dieser Konstellation natürlich der, der zahlt — all das sind die gängigen Vorurteile, die über das Freier-Sexarbeiter-Konstrukt so herumschwirren. Macht im Feld der Prostitution.
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Prostitution muss nicht für gut befunden werden, doch Prostituierte müssen mit Respekt betrachtet werden – von uns allen. Und nicht pauschal als. Die sind auch super nett. Ich war neulich zu einer Prostituierten, die hat mich so nett angelacht und war so freundlich, hat sie sich in mich verliebt? Saskia Nitschmann hilft Frauen aus der Prostitution. Du kannst dich mit diesen auch austauschen und ggf. Selbstbestimmte Sexarbeit gebe es nur in Einzelfällen, sagt die Jährige. Du triffst auf erfahrene Menschen, die sexuell aufgeschlossen sind.Das Schlimmste ist, ich kann mich nicht mal mehr an meine Gedanken erinnern. Hier kommen die 5 wichtigen Erkenntnisse, die ich aus ihrem Buch mitgenommen habe: 1. Und dann finde ich heraus, dass er jahrelang zu Prostituierten gegangen ist. Es ist hingegen ein Menschenrecht, frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt über die eigene Sexualität zu bestimmen. Internationale Studien zeigen, dass ca. Bald trafen wir uns öfter, und zum Schluss war es dann so, dass wir auch die Wochenenden miteinander verbrachten. Honeyball, Mary: Bericht über sexuelle Ausbeutung und Prostitution und deren Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter. Oder wenn er kommt, dass er mal einen weniger perversen Tag drauf hat. Macht im Feld der Prostitution. Juni Zu dem Zeitpunkt war sie schon vollständige Alkoholikerin. Das kommt in der Manie hoch. Das scheint mir eher eine psychisch-soziale Prägung zu sein, nicht unbedingt durch Biologisches determiniert. Die Legalität der Prostitution bietet Sexkäufern und Bordellbetreibern im Gegensatz dazu einen Schutzmantel und erschwert den Nachweis von Ausbeutung und Zwang 4. Madrid Gestützt wurde kommerzielle Prostitution immer durch eine Doppelmoral, die Prostituierte ächtete, während der Sexkäufer als ehrbar galt. Zum Inhalt springen. Das war der Preis für Normalverkehr mit Gummi, ohne Gummi waren es TERRE DES FEMMES stellt sich klar gegen eine Kriminalisierung der Prostituierten. Auch heute noch gilt es für Männer in unserer Gesellschaft, hart und stark zu sein, nicht zu weinen und nicht über ihre Gefühle zu sprechen. Prostituierte sind für Hilfs- und Beratungsorganisationen, so wie für die Polizei auch unter dem Nordischen Modell weiterhin auffindbar 1. Dann bin ich in die Nähe meiner Mutter nach Stuttgart gezogen und habe angefangen zu studieren, Psychologie. Ich wollte nicht, dass er mich als Gefahr einschätzt. Wir sind in die Disco gegangen, ich hab den Jürgen gesehen, und zack bin ich umgefallen und war in den verliebt. Auf unserer Website binden wir Inhalte von Drittanbietern ein. Ähnliche Artikel. Wir fordern ein Sexkaufverbot welches sich an die Nachfrageseite wendet: die Sexkäufer.