Ilan Stephani hat zwei Jahre lang neben ihrem Philosophiestudium als Prostituierte in einem Berliner Bordell gearbeitet. Sie ist sich sicher: Hinter dem ewigen Macho mit dem Ständer steckt nicht nur Biologie, sondern viel Konditionierung. Interview von Ann-Kathrin Eckardt. Sie trägt Leggins, über die langen dunkelblonden Haare hat sie ilan stephani prostituierte rosa Mütze gezogen. Niemand würde vermuten, dass ausgerechnet diese ungeschminkte Frau zwei Jahre lang in einem Wohnungsbordell als Prostituierte gearbeitet hat. Freiwillig, wie sie betont. Über diese Zeit hat sie ein Buch geschrieben: "Lieb und teuer - Was ich im Puff über das Leben gelernt habe". Heute arbeitet sie als Körpertherapeutin in Berlin und hat einen eigenen Podcast: "Yoni On Air". SZ: Die Huren-Organisation Hydra schätzt, dass jeder zweite Mann in seinem Leben mindestens einmal für Sex bezahlt. Ilan Stephani: Nein. Sie waren 19, als Sie neben dem Studium der Philosophie und Kulturwissenschaften angefangen haben, als Paula in einem Wohnungsbordell zu arbeiten. Welche Männer kamen zu Ihnen? Wegen des Preisniveaus eher nicht die ganz Armen. Eine halbe Stunde bei Paula kostete 80 Euro. Aber manche haben mir auch erzählt: Ich habe ganz lange gespart. Ansonsten alle Typen und Altersklassen, von 18 bis Was wollten die Freier von Ihnen? Sonderwünsche gab es selten. Ansonsten habe ich viel geredet. Männer kommen mit einer immensen seelischen Bedürftigkeit in den Puff. Ich habe mich mehr um die Psyche gekümmert als um den Penis. Mit etwa 30 Prozent der Ilan stephani prostituierte hatte ich gar keinen Sex. Was haben Sie den Männern denn erzählt? Eine Kollegin sagte mal: Unser Job ist es, eine halbe Stunde NICHT zu sagen, was wir denken. Das stimmt. Natürlich war ich immer auf der bestätigenden Seite. Der Mann bekommt recht. In dem Sinne ist Prostitution sehr patriarchal. Die Männer kaufen sich Bestätigung, psychische und sexuelle. Und Macht. Dieser Gedanke wird von Hollywood, von Filmen wie "Fifty Shades of Grey" und so weiter flächendeckend in uns reininjiziert. Der Mann, der nicht die Frau fragt, bevor er sie nimmt, die wehrlose Frau, die durchgevögelt wird - das ist die kollektive Sexphantasie. Und die hat mit der Realität nichts zu tun? Ilan stephani prostituierte ganze Welt empört sich gerade über Harvey Weinstein und sein Verhalten gegenüber Frauen. Ich bin die Letzte, die die sexuelle Gewalt von Männern gegen Frauen verharmlosen will. Ich will auch Weinstein nicht in Schutz nehmen. Aber ich bin mir sicher: Sein Verhalten ist in Wahrheit ein Kaschieren von Unsicherheit und Überforderung, wenn es um den körperlichen Kontakt zu Frauen geht. Die Männer sind also eigentlich nicht so stark wie sie tun? Patriarchat hört sich immer so an, als ob die Männer die Gewinner wären, aber ich habe im Puff keinen einzigen Mann erlebt, der sich wie ein Gewinner gefühlt hat.
Lieb und Teuer
Ilan Stephani: Die schamlos Prostituierte Ilan hat zwei Jahre lang in einem Bordell in Berlin gearbeitet. Aus Neugier und Lust, mehr über diese Tätigkeit zu erfahren. Wir haben mit Buchautorin Ilan Stephani darüber gesprochen, wie sie eine Hure wurde – und warum sie irgendwann keine mehr sein wollte. Süddeutsche ZeitungIlan liebt ihre Kolleginnen. Ilan Stephani: Nein. Nach einer Kindheit voller Missbrauch und Gewalt beginnt Huschke Mau, sich zu prostituieren. Sie sprechen über Geschlechterrollen. Ursprünglich geht sie hin und denkt sich: "Ihr könnt mir überhaupt nichts Neues sagen. Ich war Einserschülerin, Klassenbeste, habe eine Klasse übersprungen.
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Vor allem die. Wir haben mit Buchautorin Ilan Stephani darüber gesprochen, wie sie eine Hure wurde – und warum sie irgendwann keine mehr sein wollte. Aus Ilan wird eine glühende Feministin, wie sie sagt, die Schwarzers Positionen übernimmt – und damit auch deren Feindbilder. Ilan hat zwei Jahre lang in einem Bordell in Berlin gearbeitet. Aus Neugier und Lust, mehr über diese Tätigkeit zu erfahren.Ich habe es mir ja selbst so ausgesucht. Die Hure lächelt, weil sie Geld kriegt. Wenn sie nicht in den Vorlesungen sitzt, arbeitet sie im Bordell. Männer kommen mit einer immensen seelischen Bedürftigkeit in den Puff. Und Angst oder Ekel hattest du gar nicht? SZ Magazin Bordelle auf dem Land. Frauen werden darin immer als Opfer gesehen, Männer als Täter. Die schamlose Prostituierte. Weitere Angebote Gewinnspiele Für Newsletter anmelden Brigitte-Events Masterclass Finanzen Produkt-Empfehlungen Shopping. Und sobald Gefühle im Spiel waren - es gab viele Freier, die sich im Puff verliebt haben -, wollten die Männer, dass die Frau ihren Job aufgibt. An den Morgen erinnere ich mich nicht mehr so genau. Dass man es aus Liebe tut, ist nämlich ein Klassiker und dann hätte sie mir davon abgeraten. Und Macht. Eine halbe Stunde Sex kostet 80 Euro, 30 davon sind Servicegebühr, 50 behält sie. Ich habe danach viel mit Frauen gesprochen, die ebenfalls vergewaltigt worden sind. Wie es so geht, ob Ilan sich eingelebt hätte, fragt die Mutter. Ich habe dann sehr schnell aufgehört. Habt ihr keinen Kontakt zu Prostituierten? Ich glaube, viele Menschen möchten rebellieren. Wir konnten jederzeit ablehnen, wenn uns jemand nicht gefiel. Seit Hunderten Jahren studiert der älteste Sohn immer Theologie. Und sie haben gelernt, dass sie nur durch Sex Berührung bekommen. Wie ist das? Ilan Stephani: Nein. HIER ERHÄLTLICH. Heute arbeitet sie als Körpertherapeutin in Berlin und hat einen eigenen Podcast: "Yoni On Air". Interview von Ann-Kathrin Eckardt. Da das bei mir nicht der Fall war, habe ich zwei Adressen von Bordellen bekommen, die gut zu mir passen könnten. Was haben Sie im Puff sonst noch über Sex gelernt?