Hamburg taz Eigentlich ist es einfach: Sex ist immer dann okay, wenn er einvernehmlich geschieht, und nie, wenn das nicht der Fall ist. Was so einfach klingt, wird spätestens beim Thema Sexarbeit kompliziert. Wie einvernehmlich ist der Sex, wenn die Arbeiterin in der ganzen Nacht noch keinen Freier hatte, dem Zuhälter am nächsten Morgen aber nicht mit leeren Händen unter die Augen treten kann? Okay, das Problem liegt dann nicht beim Sex, sondern im Ausbeutungsverhältnis. Und Lohnarbeit ist immer Ausbeutung. Aber Sexarbeit ist kein Beruf wie jeder andere. Aber das gesellschaftliche Stigma, das auf dem Beruf lastet, ist nicht das einzige Problem, das mit Sexarbeit einhergeht. Neben den schlechten Arbeitsbedingungen steht die Branche wie keine andere für das Patriarchat. Nicht, weil die Freier sich der Körper der Frauen bemächtigten — das ist Quatsch. Das Machtverhältnis bei der sexuellen Dienstleistung ist klar:. Ein besoffenes Würstchen oder ein einsamer Manager steht vor einer Frau, die ihm Befehle gibt und ihn dann sehr wahrscheinlich versucht, innerhalb kurzer Zeit maximal auszunehmen. Du willst ihn reinstecken? So, und jetzt raus hier. Das patriarchale, das den Beruf prägt, liegt in der geschlechtsspezifischen Besonderheit des Ausbeutungsverhältnisses: Nutzer sind normale frauen keine prostituierte den allermeisten Fällen sind es Frauen, die für Männer arbeiten, indem sie sexuelle Bedürfnisse anderer Männer befriedigen. Ja, es gibt Zuhälterinnen, aber ihre Zahl ist verschwindend gering. Und ja, es gibt Sexarbeiterinnen, die selbstbestimmt arbeiten, aber auch sie sind absolute Ausnahmen. Pauli dürfte keine einzige Frau ohne Zuhälter arbeiten. In den allermeisten Fällen sind die Frauen von den Männern abhängig — finanziell und emotional. Doch das bedeutet, sie zu kriminalisieren und die Arbeiterinnen aus dem Stadtzentrum ins Industriegebiet zu verdrängen. Was aber ist dann die Lösung? Es ist auch gar nicht ihr Thema. Diese junge Generation befasst sich mit der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, mit Pflegearbeit, mit der Bedrohung von Frauen, Queers und Transpersonen durch sexualisierte und rassistische Gewalt sowie mit der Gewalt, die das kapitalistische System insbesondere auf Frauen ausübt. Die aktuelle Welle feministischer Bewegungen organisiert Festivals, Demonstrationen und Kongresse, unterstützt den Kampf der Frauen in Rojava, Argentinien und Syrien. Das ist alles sehr wichtig und richtig. Die Gründe dafür sind schlicht. Nicht mal die Polizei wagt das. Für sie einzutreten, ohne dass sie das wollen, wäre ein paternalistischer Übergriff. Und drittens: Was genau wäre überhaupt die Forderung? Solange die Sexarbeiterinnen, die in Abhängigkeit von Zuhältern arbeiten, nicht selbst ihre Stimme erheben, ist das schwer zu sagen. Es liegt da schon nahe, zu fordern, der Staat solle endlich entschlossen gegen Zuhälterei vorgehen — und das müsste er auch, wenn er seine eigenen Gesetze ernst nehmen würde. Nutzer sind normale frauen keine prostituierte was ist dann mit dem Schutz vor gewalttätigen Freiern oder solchen, die die Zeche prellen wollen? Die Sexarbeiterinnen könnten eigene Schutzstrukturen aufbauen, aber wollen sie das? Und wer bezahlt sie dafür? Eben — und deshalb tun sie es nicht. Trotzdem bleibt es ein blinder Fleck und ein Armutszeugnis für den aktuellen feministischen Diskurs, dass er keine Position zu dem offensichtlichsten, dem brachialen männlichen Gewaltverhältnis findet, das sich Nacht für Nacht vor unseren Haustüren manifestiert. Solange die sexuelle Ausbeutung der weiblichen Arbeitskraft durch den Mann gang und gäbe ist, sind wir meilenweit von Gleichberechtigung und einer emanzipierten Gesellschaft entfernt. Mehr zur Diskussion über ein Verbot von Sexarbeit bzw. Sexkauf in der taz am Wochenende oder hier. Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört — immer aus Überzeugung und hier auf taz. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar.
Historisch wird die männliche Nachfrage mit einer Ventilfunktion in Verbindung gebracht. Denn - merke: Arbeit - ist kaa Vergnügen Der vögelnd Rest. Rahmenbedingungen [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Exploitation, Persecution, Repression. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Soziale Arbeit kreativer werden muss, um Prostituierte auch in Privat- oder Terminwohnungen, so wie im Netz aufzufinden.
Geschichte
Prostituierte in Deutschland (). Wer sich mit der Normalisierung von Prostitution nicht abfindet, gerät schnell in den Verdacht, sexuell prüde und „von gestern“ zu sein. Erfolgt die Prostitution unfreiwillig, ist es Zwangsprostitution. Dabei. Prostitution bringt Feminist*innen in eine verzwickte Lage: Die damit verbundene Ausbeutung lehnen sie ab, wollen die Frauen aber nicht. Als weitere Maßnahme. Prostitution findet sich in allen Epochen und Kulturen. Das heißt, nicht die Prostituierte wird bestraft, sondern der Freier. Zum einen wird der Kauf von Sex kriminalisiert.Pauli die Reeperbahn oder das Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main. In Deutschland wurde auch eine Altersgrenze diskutiert. Es gibt zahlreiche Kulturen, in denen Prostitution lange unbekannt war. Rotkirch u. Der Mythos, dass Prostitution Vergewaltigungen vorbeugt, suggeriert zudem, dass Prostituierte nicht vergewaltigt werden können. Entsprechend werden Kunden mit Vergewaltigern gleichgesetzt, [ 71 ] [ 72 ] was jedoch in der wissenschaftlichen Diskussion strittig ist. Es ist hingegen ein Menschenrecht, frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt über die eigene Sexualität zu bestimmen. Berlin Kein Problem. Doch das bedeutet, sie zu kriminalisieren und die Arbeiterinnen aus dem Stadtzentrum ins Industriegebiet zu verdrängen. Der Staat hat sich nicht in die Art und Weise einzumischen, in der Erwachsene ihr Sexualleben gestalten. Die Welt: In einem Kreuzberger Swingerklub hingegen hatten Sie einen Moment der Lust, schreiben Sie im Buch. Dies wird von Tamar , der Schwiegertochter Judas , ausgenutzt, die sich prostituiert, damit Juda die ihr vorenthaltene Leviratsehe an ihr vollzieht Gen 38,12—30 EU. Hinzu kommt die weit verbreitete Annahme, dass Männer wegen ihres stärkeren Sexualtriebs eine entsprechende Triebabfuhr brauchen, da ansonsten die Gesellschaft gefährdet sei. Siehe auch : Internationaler Hurentag. Weblinks [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Früher gab es noch häufiger Wohnungsbordelle, die zum Teil auch von Frauen betrieben wurden. Schlechte Arbeitsbedingungen, aber auch die fehlende gesellschaftlichen Akzeptanz und damit verbundene Rechtlosigkeit werden als Ursache für ein körperliches und psychisches Ausbrennen Burn-out gesehen, unter denen einige Prostituierte leiden. Dumm nur, dass eine solche Handlung der Machtlogik moderner Demokratien widerspricht. Gewalt [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Laufhäuser gab es auch damals. Auch heute noch gibt es alle diese Phänomene in verschiedenen Teilen der Welt, doch das bedeutet nicht, dass dies akzeptabel ist. Gloria Steinem behauptet, eine Legalisierung könne dazu führen, dass der Staat Frauen zur Prostitution anhält. Unsere Arbeit. Kategorie : Prostitution. Aber eben zugleich Männer, die sich Sex kaufen und die Frauen, mit denen sie dort ins Bett gingen, als Gegenüber nicht so ernst genommen haben wie mich. Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet. Allet - Allet. Diskussion um die Legalisierung [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Wie kann es sein, dass es offensichtlich für viele Menschen luststeigernd oder auch nur lustneutral ist, Menschen in einer erniedrigenden Position zu sehen? Die Kommentarfunktion unter diesem Artikel ist geschlossen. Anmerkungen [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Berlin, Diwa in Berlin, OPERA in Nürnberg und P. Commons Wikinews Wikiquote Wikidata-Datenobjekt.