Diesen Vergleich nutzt Hausdame Elli von Hydra. Das ist eine Berliner Beratungsstelle für Prostituierte. Die mütterliche Frau mit eigenem Charme möchte Ilan Stephani erklären, was sie im Puff erwartet. Ob sie sich das tatsächlich vorstellen kann. Mir läuft beim Lesen ein Schauer über den Rücken. Ich finde die Vorstellung befremdlich. Sehr dünne Männer mit feinen blonden Haaren empfinde ich als unerotisch. Ist nix für mich. Gespannt stöbere ich weiter. An was für ein Buch bin ich da geraten? Wieso möchte ich es lesen? Ich möchte wissen, was für Typen von Männern in den Puff gehen. Und ich will wissen, wie andere Das leben als prostituierte privat drauf sind. Wieso sind sie in dem Milieu tätig? Die Autorin schreibt, dass man den Männern nicht ansieht, dass sie Freier sind. Einige wollten lediglich mit ihr reden. Andere waren verunsichert und unglücklich. Sie wussten teilweise nicht, wonach sie suchten. Rasch verabschiede ich mich von dem Bild, dass Freier über eine Prostutierte herfallen. Sie hatte mit etwa 30 Prozent der Freier keinen Sex. Einige entschuldigten sich dafür, wenn sie auch mit ihren Kolleginnen Geschlechtsverkehr hatten. Unheimlich cool. Freundlich haben sie ihr erklärt, dass Ilan nicht wegen Geld in den Puff gehen soll. Sie boten ihre finanzielle Unterstützung an. Aber falls es ihr freier Wille war, so wollten sie hinter ihrer Tochter stehen. Auch wenn sie andere Berufe bevorzugen. Zwischen den Zeilen lese ich Verständnis für die Männerwelt. Ilan nimmt Freier in Schutz. Ihr sexuelles Vergnügen war den meisten Männern wichtiger als ihr eigenes. Eine Nutte habe ich mir so vorgestellt: High Heels, sexy Kleidung und starke Schminke. Silikonbrüste und ein oberflächliches Wesen. Paulas Kolleginnen waren Frauentypen, wie wir sie vom Kindergarten, dem Sportverein oder aus der Nachbarschaft kennen. Die Mädels haben sich über Waldorfschulen und Biomärkte unterhalten. Eine hat während ihrer Pausen für die Juraarbeit gelernt. Manche Freier ziehen das normale Mädel von nebenan der Diva vor. Ich zeige meinem Mann ein Foto von Ilan. Auf dem Cover ihres Buches ist sie nahezu ungeschminkt. Sogar etwas blass.
Leben im Berliner Bordell – eine Prostituierte packt aus
Leben als Prostituierte - "Es ist wie eine Sucht" Die teils drastischen Schilderungen ihres Lebens berührten rund 50 Besucher einer Diskussion. Dass Zwangsarbeit und Menschenhandel grauenvoll sind, versteht sich. Eine Aussteigerin kämpft gegen Prostitution. Das Buch zeigt die Welt der Huren, die freiwillig in dem Business arbeiten. Ich war Prostituierte: Die Wahrheit kannst du dir nicht leisten | EMMALisa Müller "Nimm mich, bezahl mich, zerstör mich! Dann bin ich in die Nähe meiner Mutter nach Stuttgart gezogen und habe angefangen zu studieren, Psychologie. Das fand ich einfach nur widerlich. Da muss jede Frau einen eigenen Rhythmus finden, wann es mit privatem Sex passt. Wie sehen sie diese Situation rückblickend?
Drogen und Alkohol
Es ist eben alles abgespalten. Als Hure kannst du es dir nicht leisten, zu fühlen. Dass Zwangsarbeit und Menschenhandel grauenvoll sind, versteht sich. Die teils drastischen Schilderungen ihres Lebens berührten rund 50 Besucher einer Diskussion. Du musst deinen Körper benutzen wie ein Werkzeug. Eine Aussteigerin kämpft gegen Prostitution. Prostitution, auch das älteste Gewerbe der Welt genannt, ist heutzutage bei uns fast ein normaler Job. Drei Frauen berichten. Das Buch zeigt die Welt der Huren, die freiwillig in dem Business arbeiten. Du langst.Das wird alles benutzt. Umso mehr will sie sie jetzt leben. Deshalb hatte sich Pamela Fuchs vorher den Sonderwunsch unterschreiben lassen. Der habe ich erzählt — sie hat mich erst kürzlich wieder daran erinnert —, dass ich mit dem Leben als Hure überhaupt keine Probleme hätte, dass man doch damit prima Geld verdienen kann, sie solle das auch ruhig machen, und dass ich den Sex mit Jürgen und den Sex mit den Kunden prima trennen könne. Doch ihre Geschichte lässt sie nicht los. Fuchs überlegte sich eine Alternative. AT: Sie waren also auf der Suche nach Anerkennung? Wenn er mich richtig anfasst, verspüre ich vielleicht Lust und komme. Die, die da vorher gearbeitet hatte, hatte da ihren Hund zwei Tage lang eingesperrt und dann die Bude so hinterlassen. Ich bin nicht gesprungen, aber die manisch-depressive Erkrankung bin ich nicht mehr losgeworden — seit zehn Jahren. Sie komme aus einem strengen Elternhaus, wo Sexualität ein Tabu war. Es gibt nicht den klassischen oder typischen Kunden. Es gibt eine Riesenzahl von Freiern, die einsam sind und einfach keine andere Möglichkeit finden, Sex und Nähe mit Frauen zu haben. Unsere Empfehlung. Ilan Stephani hat zwei Jahre in einem Berliner Bordell als Prostituierte gearbeitet. Müller: Es war eigentlich eine Therapie für mich. Wie beim Alkoholiker, der den Alkohol sieht. Aber dafür hatte ich gute Bedingungen. Aber behandelt zu werden wie eine Puppe, das war bitter. Ich brauchte die Bestätigung und die habe ich durch Sex bekommen. Langer schätzt, dass hier etwa 50 bis 60 Prostituierte mit dem Umbringen bedroht werden, deren Kinder bedroht werden, deren Pass abgenommen wird. Ich zeige meinem Mann ein Foto von Ilan. Gab es sie für Sie überhaupt? Die haben immer weiter Chemie in mich reingekippt. Zunächst einmal ist es sehr einfach, Männern einen Orgasmus vorzuspielen. Neues Vertrauen zu sich selbst zu haben, neue Kontakte aufzubauen, die nichts mit dem Gewerbe zu tun haben. Mein einziges Gefühl war die Liebe zu meinem Zuhälter. Wenn er mich aber in Ruhe lässt, hat er keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten. Er muss als verdeckter Ermittler unerkannt bleiben, wenn er Menschenhändlern auf die Spur kommen will. Es gibt so viele Ehefrauen, für die Sex auch Dienstleistung ist. Ich bin untergetaucht. Was macht Sexarbeit mit der Lust am eigenen Sex?